Inzwischen gibt es so viele Social-Media-Plattformen im Internet, da kann man als Unternehmen schon mal schnell den Überblick verlieren.
Um die für Sie relevanten Plattformen zu finden, müssen Sie auf folgende Merkmale achten:
Können Sie die dort übliche Contentform überhaupt regelmäßig liefern? Es nützt nichts, wenn Sie sich auf Youtube oder Tiktok eine Präsenz zulegen und nicht regelmäßig Bewegtbild-Content bereitstellen können.
- Befindet sich meine Zielgruppe dort?
- Was ist das Durchschnittsalter meiner Zielgruppe?
- Ist meine Zielgruppe überwiegend weiblich oder männlich?
- Arbeiten Sie im Business-to-Business oder Business-to-Customer Bereich?
Sobald Sie diese wichtigen Fragen geklärt haben, können Sie sich an die Auswahl der Kanäle machen.
Welche Kanäle sollten Sie nutzen?
Die Plattformen unterscheiden sich nicht nur anhand der unterschiedlichen Zielgruppen, die dort aufzufinden sind, sie unterscheiden sich auch durch die Art der möglichen Postings. Einige der Plattformen sind beispielsweise auf Videoposts ausgelegt, andere sind Fotoplattformen und wieder andere sind Mischformen und zusätzlich für längere Textpostings geeignet.
Wichtig zu wissen ist auch, welche Kanäle allgemein am häufigsten genutzt werden. Eine Umfrage von Statista von Januar 2022 hat ergeben, dass Facebook mit circa 2,9 Milliarden Nutzern aktuell immer noch auf Platz eins liegt. Auf Platz zwei mit gut 2,5 Milliarden Nutzern folgt die Videoplattform YouTube. Etwas weiter abgeschlagen liegen Instagram mit etwa 1,4 Milliarden und TikTok mit circa 1 Milliarde Nutzern.
Da Facebook mit momentan 2,9 Milliarden Nutzern die größte Plattform darstellt, lohnt es sich hier natürlich besonders zu prüfen, ob es für das eigenen Unternehmen einen Mehrwert bietet.
In Deutschland beläuft sich die Zahl der User auf circa 32 Millionen Menschen.
Die Nutzung von Facebook nach Geschlechtern ist ausgeglichen. Es sind in etwa genauso viele Frauen wie Männer auf Facebook aktiv.
Das gleiche gilt für die Personengruppen, die auf Facebook aktiv sind. Man kann Studenten, Businessmenschen sowie Rentner über Facebook erreichen.
Das Durchschnittsalter liegt bei 33 Jahren, allerdings mit steigender Tendenz, da es 2008 noch bei 26 Jahren lag. Man sollte bei Facebook auch berücksichtigen, dass die Zahlen von Neuanmeldungen sinken, während immer mehr Menschen zu anderen, jüngeren Plattformen wechseln.
Trotzdem bleibt Facebook für Unternehmen relevant, da es immer noch die größte Reichweite bietet. Sie sind hier sowohl als B2C, als auch als B2B Unternehmen richtig. Besonders im B2B Bereich erzielen wir regelmäßig die besten Ergebnisse mit Marketing in Facebook.
Facebook hat einen weiteren Vorteil – man kann so gut wie alle Contentformate nutzen. Auf Facebook ist es also möglich mit Foto oder Video und Text zu arbeiten und man kann zusätzlich noch einen Link im selben Beitrag teilen.
Die Fotoplattform Instagram ist im Gegensatz zu Facebook verstärkt auf das Teilen von Bildern ausgelegt und weniger geeignet für lange Textbeiträge. Dafür wurde mit Instagram Reels dafür gesorgt, dass es inzwischen auch gut möglich ist, Videoanzeigen zu schalten. Instagram ist ebenfalls für B2C und B2B Unternehmen hervorragend geeignet.
Das Durchschnittsalter der Zielgruppe liegt bei circa 29 Jahren und ist mit ca. 52 Prozent weiblichen und 48 Prozent männlichen Nutzer relativ homogen.
In Deutschland nutzen etwa 28 Millionen Menschen die Plattform. Da Instagram, wie Facebook, ein Teil der Meta Gruppe ist, lässt sich über die Kosten, die gleiche Aussage wie weiter oben beschrieben machen. Experten schätzen die Kosten pro Klick zwischen 56 und 72 Cent.
LinkedIn ist das erste Businessnetzwerk in unserer Liste. Als Businessnetzwerk ist es prädestiniert für Marketing im B2B Bereich und eher ungeeignet, um private Kunden anzusprechen.
Die Zielgruppe lässt sich damit auch recht schnell festlegen. Es handelt sich zum größten Teil um Businessmenschen darunter auch einige Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss stehen. Der Altersdurchschnitt liegt zwischen 25 und 54 Jahren.
Die Männer sind mit 59 Prozent Anteil leicht in der Überzahl. Die Plattform wird von circa 810 Millionen Menschen genutzt, davon etwa 17 Millionen aus dem deutschsprachigen Raum.
Wie bei Facebook, ist man in der Wahl des Contentformates völlig frei, da LinkedIn alle Formate zulässt. Die Kosten pro Klick für Werbeanzeigen sind bei LinkedIn verhältnismäßig teuer. Sie liegen zwischen 3 und 6 Euro.
Xing ist ebenfalls eine Businessplattform, die speziell für den deutschsprachigen Raum entwickelt wurde. Sie wird hier von circa 20 Millionen Menschen genutzt.
Die Zielgruppe ist vergleichbar mit der von LinkedIn. Sie unterscheidet sich leicht durch das Alter, das bei Xing zwischen 26 und 50 Jahren liegt und durch die Differenz der Geschlechter, da bei Xing der Frauenanteil gerade mal auf 33 Prozent kommt.
Für Beiträge und Werbeanzeigen lassen sich ebenfalls alle Contentformate nutzen und mit Kosten zwischen 3 und 5 Euro pro Klick, ist das Schalten von Anzeigen nur geringfügig günstiger als bei seinem internationalen Konkurrenten LinkedIn.
Twitter unterscheidet sich von den vorherigen Beispielen vor allem durch das Contentformat. So können bei Twitter zwar auch Bilder gepostet werden, die Plattform ist aber in ihrem Ursprung eine reine Textplattform und bezeichnet sich selbst als Microblogging Dienst.
Die Plattform wird weltweit von etwa 211 Millionen Menschen genutzt, davon etwa 1,4 Millionen aus Deutschland, mit einem sehr hohen Männeranteil von knapp 70 Prozent. Der durchschnittliche User ist zwischen 25 und 34 Jahren alt.
Die Halbwertszeit eines Tweets ist gering, deshalb sollte man einen gut gefüllten Redaktionsplan ausarbeiten, möchte man auf Twitter aktiv werben. Die Kosten eines gesponserten Tweets variieren zwischen 54 Cent und 9 Euro. Sie hängen von der Art der Anzeige und von der Zielgruppe, die angesprochen werden soll, ab.
TikTok
TikTok ist mit einem User-Durchschnittsalter von 16-24 Jahre die mit Abstand jüngste Plattform in unserem Vergleich. Die durchschnittlichen Nutzer sind also Schüler und Studenten.
Davon sind etwa 60 Prozent weiblich. In Deutschland wird die App von etwa 3,3 Millionen Menschen genutzt. Bei TikTok handelt es sich um eine reine Videoplattform und kann für Werbung im B2C Bereich genutzt werden.
Snapchat
Snapchat ist eine Mischung aus sozialem Netzwerk und Messengerdienst. Es ist dazu gedacht, Videos öffentlich zu teilen oder als Direktnachricht zu versenden.
Die meisten Nutzer sind zwischen 14 und 29 Jahren und zu 60 Prozent weiblich. In Deutschland nutzen etwa 15 Millionen Menschen die App.
Die Zielgruppe liegt auch hier eher im B2C Bereich.
Die Fotoplattform Pinterest ist eine Art digitale Fotopinnwand. Nutzer können sich Fotos zu verschiedenen Kategorien auf ihren Pinnwänden speichern. Besonders beliebt sind Bilder zu den Themen Interieur, Mode und Beauty.
Unternehmen, die in diesen Bereichen tätig sind, können auf Pinterest knapp 500 Millionen Nutzer erreichen, davon kommen etwa 15 Millionen aus Deutschland.
Die User sind zwischen 25 und 34 Jahren alt. Davon sind etwa 72 Prozent weiblich. Die Kosten pro 1000 Aufrufen liegen bei einer Pinteresanzeige bei etwa 3 Euro.
YouTube
Die Videoplattform YouTube dürfte den meisten Menschen bekannt sein.
Sie wurde bereits 2005 gegründet und erfreut sich mit 2,5 Milliarden Nutzern weltweit immer noch größter Beliebtheit. Aus Deutschland tummeln sich etwa 50 Millionen Nutzer auf der Plattform.
62 Prozent der Nutzer sind männlich. Die größte Usergruppe machen die 25-44- jährigen aus. Im Durchschnitt kosten YouTube-Anzeigen zwischen 3 und 27 Cent pro Aufruf.
Jodel
Jodel ist eine App, in der man größtenteils Studenten findet. Die App ermöglicht es ihren Nutzern, anonym Beiträge zu posten.
Momentan befinden sich etwa 7,5 Millionen User auf Jodel, 2,3 Millionen davon kommen aus Deutschland.
Sie eignet sich als Werbeplattform besonders für Unternehmen, die gezielt Studenten ansprechen möchten. So kann Sie beispielweise zum Recruiting von Young Professionales genutzt werden. Der CPM bewegt sich derzeit zwischen 6 und 12 €. Die Kosten sind abhängig von der Werbeform.
Bei Reddit können Nutzer Inhalte einstellen. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich um Texte, Bilder oder Videos handelt.
Weltweit hat die Plattform rund 440 Millionen User. Circa 3 Prozent dieser Nutzer stammen aus Deutschland.
Der CPM für eine Anzeige liegt bei etwa 1 Euro.
Fazit
Als Unternehmen sollten Sie die Benefits und vor allem die große Reichweite von Social-Media-Kanälen auf keinen Fall unterschätzen. Wichtiger als alle Kanäle zu bedienen ist es aber, die Richtigen zu bedienen und diese in erster Linie regelmäßig und mit wertvollem Content zu füttern.
Wenn Sie sich an diese wichtige Regel halten, kann ein guter Social-Media-Auftritt wahre Wunder für Ihr Marketing wirken.